In vollkommener Achtsamkeit
schwindet das Denken dahin,
und das Schauen beginnt- Krishnamurti
Der Körper
Haltungen / Stellungen / asana
Da unser Körper der sichtbare Ausgangspunkt auf dem Yogaweg ist, beginnen wir über unseren Körper auf alle Ebenen unseres Seins einzuwirken. Wir versuchen Körperhaltungen (asanas) einzunehmen, diese zu halten und von innen her zu verbessern. In der Endstellung entspannen wir uns. Wie in der Literatur beschrieben, wird die Haltung zunehmend fest und angenehm.
Dabei lernen wir unseren Körper kennen und bauen eine liebevolle Beziehung zu ihm auf. Gleichzeitig werden wir uns seiner Probleme, seiner Verspannungen und Verkrampfungen, der Trägheit seiner inneren Organe usw. bewusst; und langsam beginnen wir, uns selbst – bewusster zu verhalten.
Immer wieder geht es darum unseren Körper aufzurichten und zu öffnen. Richtig zu liegen, zu stehen, zu gehen und zu sitzen. Wir erkennen den Körper als unser Instrument auf dem Weg.
Ziel aller asana ist:
eine Sitzposition im Yoga, die lange Zeit bequem und stabil sein sollte; dann bewirkt sie beides: die Beständigkeit des körperlichen Rahmens, wie die innere Freude, die im Herzen erblüht.
aus: Spirituelles Wörterbuch
Sathya Sai Vereinigung
Die Seele
Atmung / pranayama
Der Atem fliesst ein und aus. Je nach Gefühlszustand und körperlicher Betätigung atmen wir tiefer, flacher, schneller, langsamer, lautlos oder heftig. Obwohl die Atmung meist unbewusst verläuft, wir also prinzipiell be-atmet werden, hat der Mensch die Möglichkeit bewusst seine Atmung zu beeinflussen. Durch Achtsamkeit und bewusstes Wahrnehmen des Atmen können wir den Atemfluss lenken, erweitern, verlangsamen, anhalten, vertiefen. Das heisst, es ist uns möglich über die Bewusstwerdung des Atem auf unsere Gefühlswelt zu wirken.
Diese Zusammenhänge sind mindestens seit Patanjali dem Autor der Yogasutras ca 2.Jh. v. Chr. bekannt. Er begründet damit die Philosophie des Rajayoga. Patanjali definiert Yoga als eine methodische Praxis auf dem Weg aus der Unbewusstheit in das Selbstbewusstsein; auf dem Weg aus Sklaventum in die Freiheit; auf dem Weg aus Isoliertheit in die Einheit. Das Zentrum ist dabei der Zugang zur Stille, zum Selbst, denn nur von dort aus ist wahre Erkenntnis möglich.

Pranayama, die Praxis der Atemregulierung ist ein essentieller Teil in meinen Yogastunden. Prana, wie die Lebenskraft im Sanskrit genannt wird, die während unseres ganzen Lebens in unseren Körper einfliesst, ist weit mehr als Luft, beziehungsweise Sauerstoff. Durch die Atmung werden wir Teil des Raumes, des Raumes zwischen uns und den Dingen. Die Atmung verbindet uns Lebewesen miteinander.
Dieses Gefühl des Verbundenseins, und die Harmonisierung der Körperenergien lässt die Stimmung steigen. Positive, lebensaufbauende Gefühle, wie Freude, Vertrauen, Hoffnung, innerer Frieden und heitere Gelassenheit werden gefördert.
Der Geist
Meditation / dhyana / Zen / Chan

Vereinigung ist nicht möglich, denn Ewiges und Vergängliches bleiben gegensätzlich bis in alle Ewigkeit. Wenn aber die Bewegung zur Ruhe kommt, kann sie vom Schimmer des Ewigen erfüllt sein.
aus: Yogasutras Kapt.4
Margret Distelbarth
Diesen Sachverhalt können wir uns auch mit dem sich drehenden Rad und der stillstehenden Achse vor Augen führen. Die Achse kann niemals verbunden sein mit dem Rad. Aber sie ist der wichtige Mittelpunkt des Rades und macht seine Bewegung erst möglich. Alles was wir Welt nennen, ist das Rad. Die Welt gibt es nur, weil es die reglose Mitte gibt.
Immer wieder wird uns in den verschiedenen Yogatexten beschrieben, dass Meditation die zentrale Übung sei, die zur Einsicht, zum Erkennen, zu Inspiration und Friede führe. Ein bekannter Weg, der in eine Meditation hineinführen kann, ist das Singen des Mantra – OM.
Das Bewusstsein verlagert sich immer mehr von aussen gegen innen, vom Ego zum Selbst. So lassen wir immer mehr los, was uns auf diesem Weg zur Stille hindert. Die Erkenntnisse der Philosophie und das vertiefende Beschäftigen mit den Lebensgesetzen und Lebensweisheiten eröffnet uns neue Perspektiven im Leben und zeigt neue Zielvorstellungen, so dass alte, überlebte Lebensformen, Modelle und Verhaltensmuster losgelassen werden können.
Die Mandukya Upanishad ( ca. 6.Jh. v. Chr. ) erläutert das Mantra, den Laut, den Ton:
OM- Dieser vergängliche Laut ist die Ganzheit des sichtbaren Weltalls. Was geworden ist, was wird und was werden wird – wahrlich, all dies ist der Laut – OM. Und was über diese drei Stadien hinausgeht, auch das ist wahrlich der Laut – OM.
Der identische Atman oder das Selbst im Reich der Laute ist die Silbe – OM. Dabei sind die Glieder des Selbst ( Wachzustand / Traumzustand / Tiefschlaf / das Selbst) identisch mit den Bestandteilen der Silbe, und die Bestandteile der Silbe sind identisch mit den vier Gliedern des Selbst. Die Bestandteile der Silbe sind A – U – M.
Der Vierte ist lautlos, unaussprechlich, ein Verstummen all der differenzierten Manifestationen, voller Wonne und Frieden, nicht dualistisch. So ist AUM wahrhaftig der Atman. Wer solches weiss, taucht sein Selbst ins Selbst ein – fürwahr, wer solches weiss.
aus: Philosophie und Religion Indiens Heinrich Zimmer / Rhein Verlag
Das Bewusstsein verlagert sich immer mehr von aussen gegen innen, vom Ego zum Selbst. So lassen wir immer mehr los, was uns auf diesem Weg zur Stille hindert. Die Erkenntnisse der Philosophie und das vertiefende Beschäftigen mit den Lebensgesetzen und Lebensweisheiten eröffnet uns neue Perspektiven im Leben und zeigt neue Zielvorstellungen, so dass alte, überlebte Lebensformen, Modelle und Verhaltensmuster losgelassen werden können.
Die Mandukya Upanishad ( ca. 6.Jh. v. Chr. ) erläutert das Mantra, den Laut, den Ton:
Diese Erläuterungen des Mantra – OM – geben auch gleich die wesentlichste Einsicht der Upanishaden wieder.
Brahman / Gott und Atman / das Selbst sind nicht getrennt = Advaita.
( Ad vaita = ohne Zweiheit )
Die Sicht des Einsseins überwindet jeden Dualismus. Wir kennen keine Grenzen, keine Dogmen. Die Upanishaden lernen uns, dass es kein „Entweder – Oder“ gibt, sondern ein „Sowohl als Auch“.
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Therese Matter Theaterplatz 6 3011 Bern